Auch Straßburg setzt auf die Umweltplakette

Um die Luftqualität in der Europametropole zu verbessern, wird im Herbst eine Umweltplakette eingeführt. Die derjenigen in Deutschland sehr ähnlich ist.

So sieht die französische Umweltplakette aus - ab Herbst auch in Straßburg. Foto: Neil Dewhust / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – In den letzten zwei Wochen herrschte dicke Luft in Straßburg. Die Feinstaubwerte waren so hoch, dass ein spezielles Ticket für den öffentlichen Nahverkehr verkauft wurde (24 Stunden freie Fahrt in Bussen und Straßenbahnen für den Preis eines normalen Einzelfahrscheins von 1,70 €) und die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Stadtautobahn um 20 km/h auf 70 km/h gesenkt wurde. Ab diesem Herbst soll nun eine Umweltplakette eingeführt werden, um das Problem des Feinstaubs besser in den Griff zu bekommen.

Feinstaub gehört zu diesen Dingen, die man meistens gar nicht wahrnimmt. Denn die Feinstaubpartikel sind, wie ihr Name schon sagt, sehr fein und mit dem bloßen Auge nicht in der Luft auszumachen. Außer im Winter – wenn wir das Phänomen des „Industrieschnees“ erleben, wenn nämlich die Kälte diese Partikel bindet und sie wie Schnee zu Boden gehen. Es gibt den Feinstaub also wirklich und Menschen mit empfindlichen Atemwegen konnten das in den letzten beiden Wochen bestätigen.

Verschiedene französische Städte, darunter die Hauptstadt Paris, haben ein System namens „Crit’Air“ eingeführt, eine Umweltplakette, die im Grunde genauso funktioniert wie die Umweltplaketten in Deutschland. Je nach Schadstoffklasse des Fahrzeugs gibt es Plaketten in verschiedenen Farben und das Fahren im Innenstadtbereich ist nur denjenigen Fahrzeugen erlaubt, die den geringsten Schadstoffausstoß aufweisen. Im Herbst steigt nun auch Straßburg in dieses System „Crit’Air“ ein, um die Luftverschmutzung im städtischen Bereich besser in den Griff zu bekommen.

Das System der verschiedenen Farben (bei „Crit’Air“ gibt es 6 verschiedene Schadstoffklassen und Farben) ermöglicht es, sehr schnell auf Spitzenbelastungen zu reagieren, indem beispielsweise Fahrverbote für einzelne oder verschiedene Klassen ausgesprochen werden. In einem Land, in dem mehr als 40 % der neu zugelassenen Fahrzeuge Dieselfahrzeuge sind (in Deutschland liegt dieser Wert knapp über 10 %) ist es wichtig, die Luftqualität in den Städten zu verbessern, denn Atemwegserkrankungen sind ein ernst zu nehmendes Problem.

Wie genau die Regelungen ab dem Herbst in Straßburg aussehen werden, erfahren wir in den kommenden Wochen und Monaten – interessant wird die Frage werden, ob beispielsweise ausländische Umweltplaketten anerkannt werden oder ob man eine eigene Plakette für Fahrten nach Straßburg brauchen wird. Wir werden Sie hierüber auf dem Laufenden halten.

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