Der Ritter von der traurigen Gestalt

Während vier von fünf Bundesbürgern die CDU in der Opposition sehen wollen, kämpft einer weiter tapfer für eine „Jamaika-Koalition“ – Armin Laschet. Es wäre Zeit für ihn zu gehen.

Wie jetzt? Wir haben die Wahl verloren? Echt? Foto: Kasa Fue / Wikimedia Commons / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Wie lange noch will die CDU Armin Laschet weiter gewähren lassen? Bis die CDU wieder von den Grünen überholt wird? In den aktuellen Umfragen sinkt die CDU weiter auf nunmehr 20 %, während die Grünen wieder zulegen und bei 16 % stehen. Und wie lange noch will Armin Laschet weiter seinen Traum von „Jamaika“ weiterträumen? Selbst seinen Parteikollegen ist inzwischen klar, dass die CDU die Wahl verloren hat und sich erst durch eine „Ehrenrunde“ durch die Opposition wieder neu aufstellen muss. Es wäre allerhöchste Zeit, dass Laschet seine Niederlage eingesteht und sich auf die CDU-Hinterbank im Bundestag zurückzieht, wo er sein Gnadenbrot knabbern kann. Und das sollte er tun, bevor er die CDU gänzlich ruiniert hat.

Dass Laschet nun reihenweise diejenigen in den Rücken fallen, die ihn zuvor gegen den Willen der eigenen Partei zum Kandidaten gekürt hatten, das ist Politik-Business und genau wegen solcher Dinge bekommen Politiker ja auch recht hohe Diäten, so eine Art Schmerzensgeld. Aber Laschet sollte Politiker genug sein um zu wissen, wann er verloren hat. Und das ist genau jetzt. Das schlechteste CDU-Ergebnis bei einer Bundestagswahl, seit es die Bundesrepublik gibt, das sollte doch eigentlich reichen. Der unbeliebteste Spitzenkandidat, den die CDU je ins Rennen geschickt hat, auch das sollte jetzt reichen. Wenn Laschet der Bundesrepublik einen Gefallen tun will, dann steigt er jetzt aus den Verhandlungen für die Bildung einer neuen Regierung aus, alleine schon für sein Selbstwertgefühl, denn Freude kann es ihm auch nicht machen, von der FDP und den Grünen am Nasenring durch die Manege geführt zu werden.

Doch im Gegensatz zu Don Quichotte, der auch gegen imaginäre Windmühlen kämpfen wollte, fehlt Armin Laschet eine Figur wie Sancho Pansa, der ihn darauf hinweist, dass dieser Kampf gar keinen Zweck hat. Insofern wird Laschet gerade eine tragische Figur, dem nicht nur der riesige Flop der Bundestagswahl angehängt wird, sondern auch gleich der ganze Niedergang der CDU. Und die muss momentan sehr aufpassen, dass ihr nicht das Gleiche passiert wie vor Jahren der SPD, die lange Jahre nur noch als „Juniorpartner“ und „Mehrheiten-Beschaffer“ unterwegs war. Für die CDU wird das eine neue Erfahrung werden, aber wir leben nun mal in bewegten Zeiten.

Die CDU sollte die Chance nutzen und als erstes ihr ganzes ewiggestriges Personal aufs Abstellgleis schieben. Leute wie Friedrich Merz, Wolfgang Schäuble und andere nutzen der CDU bei einem Neuanfang wenig, ebenso wenig wie das ganze Team hinter Laschet, das gemeinsam die Verantwortung für die größte Wahlpleite der CDU in ihrer Geschichte trägt.

Armin Laschet fängt auf jeden Fall an, den Menschen Leid zu tun. Das Gestrampel, um am Ende durch eine Verkettung glücklicher Umstände doch noch Kanzler zu werden, spricht Bände über das Demokratieverständnis der CDU und Armin Laschets. Man sollte dem Mann jetzt einen würdevollen Abgang gönnen, und zur Bildung der nun fälligen Ampel-Koalition aus SPD-Grünen-FDP übergehen. Alles andere wird die CDU teuer bezahlen. Und Armin Laschet kann man nur einen erfreulichen Ruhestand wünschen…

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