Die neue ostfranzösische Großregion soll „Grand Est“ heißen
Die Bürgerinnen und Bürger der weitgehend ungeliebten neuen ostfranzösischen Großregion haben abgestimmt. Sie wollen mehrheitlich, dass diese Region künftig „Grand Est“ heißt. Begeistert ist dennoch niemand.
(KL) – Die neue ostfranzösische Großregion ist eine „In-Vitro-Geburt“, bei deren Erzeugung niemand wirklich Freude hatte. Das Elsass, Lothringen und die Champagne-Ardenne bilden künftig eine Verwaltungseinheit, die sich allerdings kaum auf andere Lebensbereiche bezieht, denn alle drei Regionen haben ansonsten herzlich wenig miteinander zu tun und standen sogar in vielen Bereichen bis zum 1. Januar 2016 miteinander im Wettbewerb. Bis zum 1. April konnten die Bürgerinnen und Bürger über die neue Bezeichnung für diese neue Region abstimmen. Das Ergebnis – „Grand Est“, der große Osten. Na dann.
Kaum 5 % der Menschen in dieser neuen Region haben sich an der Abstimmung zur Namensgebung beteiligt, auch das ist ein Zeichen. Von denjenigen, die abgestimmt haben, stimmten rund 75 % für die Bezeichnung „Grand Est“, „Nouvelle Austrasie“ kam auf 10,4 % der Stimmen, 9,8 % waren für „Rhin-Champagne“ und 4,8 % für „Acalie“. Doch kann man von einem „Plebiszit“ sprechen, wenn sich nur knapp 5 % der Bevölkerung an einer solchen Abstimmung beteiligen? Nur 289 000 Menschen nutzten die Möglichkeit der Stimmabgabe, was gleichzeitig bedeutet, dass sich rund 95 % der Menschen in dieser neuen Region nicht mit diesem Verwaltungskonstrukt identifizieren. Viel schlechter kann eine Gebietsreform nicht starten…
Ist damit der neue Name dieser Großregion endgültig beschlossene Sache? Natürlich nicht, es wäre ja noch schöner, wenn Bürgerinnen und Bürger zu entscheiden hätten. Als nächstes wird der Regionalrat am 29. April abstimmen und dann den Vorschlag an den Staatsrat schicken, der dann bis spätestens 1. Oktober eine Entscheidung trifft. Witzig könnte es werden, wenn a) der Regionalrat den neuen Namen nicht annimmt oder b) der Staatsrat eine andere Vorstellung hat. Was dann passiert, steht in den Sternen…
Nichtsdestotrotz, langsam sollte es auch mit der Arbeit in der neuen Region losgehen. Vielleicht könnte man mit einem Kennenlern-Programm starten – denn wer im Elsass kennt schon Charleville-Mézières, wer in der Bourgogne Wissembourg, wer in Metz Chalons-sur-Saône? Der Weg zu einem „Wir-Gefühl“ in dieser neuen Region ist weit, sehr weit. Und am Ende des Tages wird der Elsässer weiterhin Elsässer, der Lothringer weiterhin Lothringer und der Champenois weiterhin Champenois bleiben. Was ja eigentlich auch ganz gut so ist.
Il faudrait rappeler un fait élémentaire : l’illégalité du processus de fusion au vu du droit !
Le congrès du Conseil de l’Europe a invité instamment les autorités françaises à « revoir le processus de consultation des représentants directs des collectivités locales et régionales pour toutes les décisions les concernant » (recommandation du 22 mars 2016).
Le texte condamnant la France a été adopté à la quasi unanimité : 143 voix pour, 2 contre et 7 abstentions !
Pardon, aber die Bourgogne sowie Châlons sur Saône gehören nicht dazu. Die Region ist ja ohnehin gross genug !