Dino kehrt nach Brasilien zurück

Ubijara jubatus, oder vielmehr sein Fossil, kehrt nun nach Brasilien zurück. Foto: Luxquine / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Der Streit um Ubiraja jubatus dauert nun schon eine ganze Weile. Das Fossil des kleinen Fleischfressers, der ein echter Brasilianer war und dort vor 100 Millionen Jahren lebte, war offenbar unter illegalen Bedingungen aus Brasilien ausgeführt worden, was ein brasilianischer Journalist herausgefunden hatte. Nach einem langen Tauziehen zwischen dem Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg und dem Naturkundemuseum Karlsruhe, bei dem das Museum alles versuchte, um das Fossil behalten zu können, wird es nun doch an Brasilien zurückgegeben.

Im Stuttgarter Wissenschaftsmuseum ist man sauer auf die Karlsruher Museumsleitung, die offenbar dem Ministerium gegenüber falsche Angaben über Zeitpunkt und Umstände des Erwerbs dieses Fossils gemacht hat. Dies ist nicht ganz unwichtig, denn das Museum hatte behauptet, dass das Fossil zu einem Zeitpunkt nach Karlsruhe gekommen war, als die Ausfuhr solcher Fossile aus Brasilien noch nicht illegal war. Doch das konnte nun nicht aufrecht erhalten werden und Wisssenschaftsministerin Theresia Bauer hat eine klare Position zu diesen Dingen: „Exponate, die unter rechtlich oder ethisch inakzeptablen Bedingungen erworben wurden, geben wir zurück!“. Und so wird es nun wohl auch kommen.

Aber auch im Karlsruher Naturkundemuseum ist man sauer. Denn dieses Fossil habe im Grunde bis zur Veröffentlichung des Vorwurfs des illegalen Erwerbs „niemanden groß interessiert“. Doch ist nicht die Frage entscheidend, ob Ubiraja jubatus ein Publikums-Magnet ist, sondern ob das Fossil legal ins Museum gekommen ist. Dabei darf man dem Museum zugute halten, das Fossil im besten Glauben erworben zu haben. Aber zurück in die Heimat geht es jetzt trotzdem.

Wer war denn nun Ubiraja jubatus eigentlich? Dieser brasilianische Ureinwohner war ein sehr ungewöhnlicher Dinosaurier im Westentaschenformat. Nur einen Meter groß trug er eine seltsame Mischung aus Pelz und Federn und gilt als einer der Vorläufer der Flugsaurier, auch, wenn er selbst noch nicht fliegen konnte. Der kleine Fleischfresser lebte ausschließlich in Brasilien und daher scheint es auch normal, dass seine Überreste wieder an sein Heimatland übergeben werden.

Es wäre wohl für alle Beteiligten besser gewesen, hätte man sofort nach Bekanntwerden des Skandals eine Kopie des Fossils angefertigt und das Original an Brasilien zurückgegeben. So hätten alle das Gesicht wahren können und Ubijara jubatus wäre ohne Stress dorthin zurückgekehrt, wo er hingehört – in sein Heimatland Brasilien.