Gianni Infantino verkauft den Fußball an den Meistbietenden

Der unsägliche FIFA-Präsident Gianni Infantino will die Fußball-WM 2034 in Saudi-Arabien austragen lassen. Vielleicht sollten wir uns in Deutschland doch mehr für Rugby interessieren...

"Geld stinkt nicht", denkt Gianni Infantino, "es reicht, dass man sich die Nase zuhält..." Foto: Doha Stadium Plus Qatar / Wikimedia Commons / CC-BY 2.0

(KL) – Dass Fußball im Profibereich nur noch Business ist, das ist keine Neuigkeit. Dass die FIFA der wohl korrupteste Sportverband der Welt ist, das weiß man spätestens seit den Amtsjahren von Infantinos Vorgänger Sepp Blatter. Dass „echter“ Fußball nur noch in den Amateurligen gespielt wird, ist ebenfalls klar. Doch dass die WM 2034 in Saudi-Arabien stattfinden soll, dürfte schon wieder eine Frage der Dicke der Umschläge sein, die über oder unter dem Tisch durchgeschoben wurden.

Saudi-Arabien erfüllt beispielsweise nicht die Anforderungen an die Stadien für eine WM – doch das ist kein Problem für Infantino und noch weniger für die Saudis, die gerade schier unglaubliche Summen ausgeben, um sich alternde und auch junge Stars in ihren wenigen Stadien anzuschauen. Und wer so viel Geld für fußballerisches Whitewashing ausgeben kann, der kann sich auch bei Infantino eine WM kaufen.

Vor dem endgültigen Ausverkauf des Fußballs an Ölscheichs können uns nur noch Indonesien und Australien retten. Indonesien hätte alleine mit einer Kandidatur wohl keine Chance gehabt, doch zusammen mit Australien wäre das die einzige Alternative zu einer erneuten Skandal-WM in der Wüste. Doch steht zu Befürchten, dass Indonesien und Australien ihre Umschläge für die Mitglieder des Exekutiv-Komitees nicht so üppig füllen können wie die Saudis. Aber das wird man sehen.

Doch wenn man schon vom „Sehen“ schreibt, sollte man sich die momentan in Frankreich stattfindende Rugby-WM anschauen. Fairer Sport, faire Zuschauer, engagierte Sportler – das ist Sport vom Allerfeinsten und keine langweiliges Rumgekicke ebenso gelangweilter Jungmillionäre, deren Berater heute alle nur auf den entscheidenden Anruf warten. Natürlich aus Saudi-Arabien.

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