Jobs für Deutsche und Franzosen in Lahr

Der spitze Schreie auslösende Versandhändler Zalando eröffnet demnächst sein neues Logistikzentrum in Lahr – und schafft dabei zahlreiche Arbeitsplätze auf beiden Seiten des Rheins.

Versandhändler Z. macht nicht nur ausgefallene Werbung, sondern setzt auch auf die deutsch-französische Karte! Foto: © Raimond Spekking / CC-BY-SA 4.0 via Wikimedia commons

(WB) – Es gibt Bilder, die sind aussagefähiger als manche Ansprache. Zum Beispiel das Bild der Pressekonferenz zur bevorstehenden Eröffnung des neuen Logistikzentrums des Versandhändlers Zalando, das in kürzester Zeit in Lahr aus dem Boden gestampft wurde und das zahlreiche Arbeitsplätze auf beiden Rheinufern schaffen wird. Bei dieser Pressekonferenz waren nämlich auch der Präsident der Eurometropole Straßburg – Ortenau Robert Herrmann und der Straßburger OB Roland Ries anwesend. Eine Anwesenheit, die eine ganze Geschichte erzählt…

Das neue Zalado-Logistikzentrum wird rund 1000 Menschen aus der Region beschäftigen und zwar nicht nur aus Baden, sondern auch aus dem benachbarten Elsass. Und dieser Umstand ist nicht etwa ein zufälliges „Abfallprodukt“, sondern ein ganz bewusst wahrgenommener Standortvorteil für den Oberrhein, wie Simon Straub, der Direktor des neuen Logistikzentrums betonte: „Wir wollen in Lahr ein vielseitiges Team aufbauen und dafür Mitarbeiter aus Frankreich und Deutschland einstellen. Daher werden wir ein zweisprachiges Arbeitsumfeld einrichten. Die hierfür vorgesehenen Maßnahmen werden uns dabei helfen, ein tolles Team bilden zu können“. Diese Aussage sollte man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen – die Möglichkeit des Aufbaus eines deutsch-französischen Teams war einer der Gründe, warum diese neue Logistikzentrum in Lahr und nicht woanders entsteht – die deutsch-französische Integration als Standortvorteil! Man sieht, dass sich in den letzten Jahren viel verändert hat…

Der Ansicht ist auch der Präsident der Eurometropole Straßburg, Robert Herrmann. „Die Eurometropole und ihre Einwohner müssen von der Dynamik des Arbeitsmarkts profitieren können, die auf der anderen Rheinseite herrscht. Mit dem Projekt von Zalando, das mit den verschiedenen Akteuren der Politik und des Arbeitsmarkts auf beiden Rheinseiten getragen wird, haben wir eine hervorragende Gelegenheit, ein neuartiges Vorgehen zu testen, mit dem viele Menschen eine Arbeit in diesem Unternehmen finden. Mit der Umsetzung dieses Projekts zeichnet sich eine Arbeitsmarkt-Perspektive für die Eurometropole Straßburg ab, die tatsächlich 360° umfasst“.

Wie erfreulich – die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein wird immer mehr zu einer Realität. Ein Blick auf die Partner, die sich gemeinsam mit Zalando um alle Fragen von der Standortsuche bis zur Qualifizierung und Weiterbildung der künftigen Mitarbeiter kümmern, liest sich gut: Die neue ostfranzösische Region „Grand Est“ ist dabei, ebenso die Departements-Verwaltung des Bas-Rhin, die Eurometropole Straßburg, die Arbeitsmarkt-Organisationen aus dem Elsass und dem Distrikt Offenburg – deutsch-französischer geht es kaum noch.

Seit Jahren spricht man in der Region davon, dass es an der Zeit wäre, den Arbeits- und Ausbildungsmarkt über den Rhein hinweg zu integrieren. Das Projekt „Zalado“ zeigt, dass wenn man nicht nur darüber spricht, sondern es macht, die Ergebnisse mehr als überzeugend sind. Wenn dieses Beispiel Schule macht, stehen der Region am Oberrhein schöne und erfolgreiche Tage ins Haus.

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