Kicken am Oberrhein

Für die drei Erstligisten vom Oberrhein geht die Saison in die entscheidende Phase. Der Racing Club de Strasbourg, der FC Basel und der SC Freiburg haben alle Karten in der Hand.

Beim SC Freiburg ist die Welt gerade in Ordnung. Und wie! Foto: Andreas Schwarzkopf / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Am Wochenende war wieder normaler Ligabetrieb und die drei Erstligisten vom Oberrhein haben alle nicht verloren. Dennoch verläuft die Saison für den Racing Club de Strasbourg in der Ligue 1 und für den FC Basel in der Super League nicht so berauschend. Überflieger bleibt am Oberrhein der SC Freiburg, der bereits 10 Punkte Vorsprung auf den ersten nicht-europäischen Tabellenplatz hat und heute sogar auf einem Champions League-Platz steht.

Fangen wir mit dem FC Basel an, für den es gegen den Tabellenzweiten, Servette Genf, nur zu einem 2:2 reichte, wobei die Gäste aus Genf den Ausgleich erst in der 6. Minute der Nachspielzeit erzielten. Weiterhin dümpelt der FC Basel auf einem enttäuschenden 6. Tabellenplatz herum, der Rückstand auf den den FC Lugano auf dem 4. Tabellenplatz, der wenigstens zur Qualifikation zur Europa League berechtigen würde, beträgt 3 Punkte; der Vorsprung auf den Tabellenletzten aber auch nur 5 Punkte. Man kann zwar davon ausgehen, dass der FC Basel den Klassenerhalt schafft, doch ist das meilenweit von den eigenen Ansprüchen entfernt.

Der Racing Club de Strasbourg hat sein 6-Punkte-Spiel gegen den Tabellenletzten SCO Angers mit 2:1 gewonnen und damit zumindest kurzzeitig die Abstiegsplätze verlassen. Heute steht Racing auf dem 15. Tabellenplatz, doch muss gezittert werden. Denn im Abstiegskampf geht es in der Ligue 1 extrem knapp zu – Racing trennen als 15. nur 3 Punkte vom 19. aus Ajaccio. Brest, Troyes, Auxerre und Angers sind die anderen Teams, die unter sich die vier Absteiger ermitteln werden. Immerhin, unter dem neuen Trainer Frederic Antonetti, der letzte Woche die sportliche Leitung bei Racing übernahm, zeigte sich das Team kämpferisch und kann das gute Ergebnis am nächsten Wochenende bei Clermont Foot bestätigen, einem Team, das bereits jetzt im sicheren Mittelfeld steht und bei dem es nach oben oder unten um nichts mehr geht.

Tja, und dann ist da noch der Sportclub Freiburg. Nach dem 2:0-Auswärtssieg beim VfL Bochum liegen die Breisgauer nun mit 40 Punkten auf Platz 4 der Tabelle, also einem Champions League-Platz. Der Vorsprung auf Platz 7, auf dem der VfL Wolfsburg liegt und der nicht mehr für einen europäischen Wettbewerb reicht, beträgt bereits 10 Punkte. Nach wie vor reibt man sich an der Dreisam die Augen, doch der SC setzt seinen unglaublichen Weg einfach fort. Doch nun kommen die Wochen der Wahrheit – in der Europa League startet nach den Playoffs die KO-Runde, für die der SC Freiburg als Sieger seiner Gruppe bereits qualifiziert ist, während Teams wie Manchester United, der FC Barcelona oder Ajax Amsterdam noch zittern müssen. Dazu müssen die Freiburger im DFB-Pokal-Viertelfinale bei Bayern München antreten, was auch ein sehr schweres Spiel werden wird. Aber auf jeden Fall ist heute bereits der Klassenerhalt mit 40 Punkten gesichert, doch vom Klassenerhalt redet in Freiburg niemand mehr.

Die Saison 22/23 geht nun in ihre entscheidende Phase. Die Zielsetzungen sind dabei klar. Für Racing geht es einzig und allein darum, den Abstieg zu vermeiden; der FC Basel muss um den Klassenerhalt bangen, könnte sich aber durch eine Serie noch für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren und der SC Freiburg darf sich noch Hoffnungen in allen drei Wettbewerben machen, in denen er unterwegs ist. Die Chancen für eine erneute Qualifikation für Europa stehen sehr hoch, und im DFB-Pokal und der Europa League darf geträumt werden. Drücken wir die Daumen für die Teams vom Oberrhein!

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