Pinktober und Movember

Der EHC Freiburg beteiligt sich an kreativen Wohltätigkeitsaktionen im Kampf gegen Krebs.

Haare für den guten Zweck: Die EHC-Bartträger Fabian Hönkhaus, Robert Peleikis und Philip Rießle (von links) präsentieren gewöhnungsbedürftige Schnauzbärte als querliegende Ausrufezeichen unterhalb ihrer Nasen. Foto: EHC Freiburg
(FW / AB) Erst kam der Monat “Pinktober”, nun der “Movember”: Beim südbadischen Eishockey-Oberligisten EHC Freiburg geht es derzeit nicht nur um Punkte und Tore. Spieler und Fans engagieren sich aus eigenem Antrieb für zwei gute Zwecke, für den Kampf gegen Brustkrebs und für die Männergesundheit.

“Movember” ist der aus den Begriffen Moustache (Schnurrbart) und November zusammengebastelte Name einer internationalen Kampagne, in deren Mittelpunkt die Prostatakrebsvorsorge steht. Doch es geht auch um andere Krankheiten, mit denen speziell Männer oft zu tun haben – etwa die bipolare Störung oder die Depression, um Themen also, die oft verdrängt werden. Dem wollen die Movember-Aktivisten entgegenwirken, indem sie sich im November einen Schurrbart (“Moustache”) wachsen lassen und damit Aufmerksamkeit erregen. Denn gerade bei jungen Männern, die sonst glattrasiert oder mit einem modisch geschnittenem Vollbart unterwegs sind, sieht ein Schnauzer überraschend ungewöhnlich aus.

Das sorgt für Irritationen und für Gesprächsstoff, für Fragen nach dem “Warum”. Die Antwort bei etlichen EHC-Profis und -Fans lautet: Weil Movember ist. Weil das Thema Männergesundheit allzu oft beiseite geschoben wird. Und weil es ans Spendensammeln geht.

Beim EHC Freiburg ist es mittlerweile eine Tradition, dass sich Eishockeycracks und Fans am Movember beteiligen. Zum vierten Mal sprießen in diesem Herbst die Barthaare unter der Nase – unter anderem bei Kapitän Philip Rießle, Torwart Fabian Hönkhaus, den Verteidigern Robert Peleikis und Jan Melichar sowie bei Stürmer Julian Airich. Und zum vierten Mal werden Spenden gesammelt. Vieles läuft dabei online, etwa über die offizielle Homepage des Movember-Movements oder über die Facebook-Seite der EHC-Movember-Aktion.

Aber auch im Stadion werden Spenden gesammelt; und das Engagement kann sich sehen lassen: Allein die Fan-Sammelaktion im vergangenen Jahr erbrachte mehr als 500 Euro; insgesamt summierten sich die Spenden beim EHC Freiburg und in seinem Umfeld auf mehr als 3.000 Euro.

Überhaupt erscheint es bemerkenswert, wie viel ehrenamtliches Engagement für gute Zwecke in einem Eishockeyverein stecken kann: Im September hat die Schüler- und Jugendmannschaft des EHC Freiburg in Eigeninitiative eine Spendensammlung für junge Leukämie-Patienten in der Uni-Kinderklinik auf die Beine gestellt und Bastelmaterial, Bücher, Wii- und Playstationspiele sowie Geld gesammelt, um direkt dort zu helfen, wo es nötig ist.

Und wie auch der Movember aus eigenem Antrieb von Spielern und Anhängern entstanden ist, so haben EHC-Fans im vergangenen Monat eine Pinktober-Aktion lanciert. Der Pinktober ist das weibliche Pendant zum Movember; hier geht es ums Thema Brustkrebsvorsorge und ebenfalls darum, mit dem Thema überhaupt in Kontakt zu kommen. Das haben die Freiburger Pinktober-Aktivistinnen mit ihren rosaroten Buttons, die sie beim EHC-Heimspiel gegen Bayreuth in der Franz-Siegel-Halle verteilt haben, mit Bravour geschafft. Und auch hierbei kam eine ganze Menge Spenden zusammen, nämlich genau 417,87 Euro. Die neue Fangruppe Freiburg84 hat sich entschieden, diese Summe auf einen runden Betrag aufzustocken – so dass am Ende 500 Euro für den Verein Brustkrebs Deutschland e.V. zu Buche stehen.
Sportlich steht der Profi-Mannschaft des EHC Freiburg derweil ein spielfreies Wochenende ins Haus, da während des Deutschland-Cups in München der Spielbetrieb ruht.

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