Praktische Tipps für den Straßburger Weihnachtsmarkt

Hier lesen Sie, was Sie wissen sollten, damit Ihr Besuch des Straßburger Weihnachtsmarkts zu einem erfreulichen Erlebnis wird. Ansonsten könnte es stressig werden.

Selbst unter der Woche und tagsüber ist das Gedränge auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt groß... Foto: Eurojournalist(e) / CC-BY 2.0

(KL) – Seit 1570 findet in Straßburg der „Christkindls-Märik“ statt, der sich im Laufe der Jahrhunderte zum Weihnachtsmarkt ausweitete, der inzwischen in der ganzen Innenstadt stattfindet. So etwas wie romantische Adventsstimmung sucht man hier zwar vergeblich, dafür ist dieser Weihnachtsmarkt ein riesiges Volksfest geworden, bei dem man dieses Jahr mit rund 3 Millionen Besuchern rechnet. Zum Vergleich: Beim Oktoberfest in München, dem größten Volksfest der Welt, sind etwas mehr als 6 Millionen Besucher unterwegs, was bedeutet, dass der Straßburger Weihnachtsmarkt und das Oktoberfest beide in der Champions League der Volksfeste unterwegs sind. Damit ein Besuch des bis zum 24. Dezember dauernden Weihnachtsmarkts in der Europahauptstadt zu einem positiven Erlebnis wird, sollte man allerdings einiges beachten.

Anreise: Egal, wo die Besucher herkommen, sollten sie darauf verzichten, mit dem Auto anzureisen. Nicht nur, dass die Straßburger Stadtregierung gerade ein neues Verkehrskonzept für eine autofreie Innenstadt aufgelegt hat, dass noch nicht so richtig funktioniert und selbst ohne Weihnachtsmarkt in erster Linie endlose Staus produziert, dazu gibt es in der Stadt keinerlei Parkmöglichkeiten und während des Weihnachtsmarkts kommt man mit dem Auto ohne Anwohnerausweis ohnehin nicht in die Innenstadt. Idealerweise reist man mit dem Zug an, beispielsweise mit der Ortenau S-Bahn, die zwischen Offenburg und Straßburg pendelt. In Offenburg findet man leichter einen Parkplatz und kann dort auch den „Europass“ erstehen, ein kombiniertes Zug- und Tram-Ticket, das 24 Stunden gültig ist und ein kostengünstiges und vor allem stressfreies Hin und Her ermöglicht. Den „Europass“ gibt’s im DB-Fahrkartenautomaten und zwar in Einzelfahrschein- und Familienversionen. Empfehlenswert.

Oder aber Sie fahren mit dem Auto bis Kehl, parken dort irgendwo und fahren mit der Tram nach Straßburg. Die gut getaktete Tramlinie D fährt vom Rathaus Kehl, mit Stop am Bahnhof, bis in die Straßburger Innenstadt, wo tagsüber allerdings nur die Haltestelle „Homme de Fer“ bedient wird, die allerdings unmittelbar am Place Kléber und damit im Herzen der Innenstadt liegt.

Selbst die P + R-Angebote sollte man vergessen, denn bis man sich mit dem Auto dorthin durch die Staus durchgekämpft hat, ist einem die Lust auf Weihnachtsmarkt schon vergangen…

Aufenthalt und was man sehen sollte: 314 Stände und Strukturen an 12 Standorten in der Innenstadt mit 300 Ausstellern und zahlreichen Vereinen bieten für jeden etwas. Wenn man mit der Tram oder dem Zug ankommt, führt der erste Weg natürlich auf den zentralen Kléber-Platz mit seinem rund 30 Meter hohen Weihnachtsbaum. Direkt darunter befindet sich das „Dorf des Teilen“ (Village du Partage), der einzige Ort, wo es tatsächlich noch so etwas wie Advents-Atmosphäre gibt, denn hier haben die karitativen Vereine und Verbände ihre Stände und hier gibt es noch so etwas wie den „Geist der Weihnacht“.

Danach geht es weiter zur Cathédrale, wo es ringsherum zahlreiche Stände gibt, doch sollte man ausreichend Bargeld oder eine belastbare Kreditkarte dabeihaben, denn die aufgerufenen Preise für Snacks und Glühwein haben es in sich. Klar, die Standbetreiber müssen hohe Gebühren zahlen, aber eine einfache Bratwurst im Brötchen für 8 Euro oder 3 Schaumküsse für 5 Euro, das ist schon happig.

Beste Besuchstage: An den Wochenenden muss man schon sehr auf unüberschaubare Menschenmengen stehen, um eine schöne Zeit zu haben. Der Strom der Besucher drängt sich im Schneckentempo durch die Standzeilen, der „Gegenverkehr“ atmet und hustet einem ins Gesicht und es wird gerempelt, geschoben und gedrückt. Wer ein solches Massengedrängel mag, wird auf seine Kosten kommen, für alle anderen ist das schon am Rande zum Albtraum.

Montag bis Donnerstag kann man sich halbwegs bequem in der Innenstadt bewegen, am Wochenende ist das Gedränge riesig.

Worauf man achten sollte: Zwar sind jede Menge bewaffnete Polizisten und Soldaten unterwegs, doch auch sehr viele Taschendiebe. Gerade im Gedränge haben diese leichtes Spiel, weswegen man seine Wertsachen dicht am Körper und stets griffbereit tragen sollte. Handtaschen sollten vor dem Körper getragen werden und offene Jackentaschen oder das Portemonnaie in der Gesässtasche sind schon fast eine Einladung an die Taschendiebe.

Fazit: Die Besucher sollten keine allzu weihnachtliche oder Advents-Stimmung erwarten. Zwar gibt es jede Menge Stände mit weihnachtlichen Dekorationen, doch handelt es sich um ein kommerzielles Volksfest, das mit der spirituellen Dimension der Weihnacht nichts zu tun hat.

Wer mehr über diesen Weihnachtsmarkt in deutscher Sprache erfahren möchte, klickt am besten auf DIESEN LINK!

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