Spargelzeit am Oberrhein – hohe Preise, hoher Genuss

Nach dem frühen Saisonstart sind die Preise heftig und niemand weiß, ob nicht ein Temperatursturz die Ernte wieder gefährden wird.

Klar. Lecker. Der Spargel hat nur 65 Kalorien pro 500 Gramm. Dafür schlagen die "Beilagen" richtig heftig an. Foto: Dr. Bernd Gross / Wikimedia Commons

(KL) – Aufgrund der warmen Frühlingstemperaturen hat die Spargelsaison am Oberrhein deutlich früher angefangen als im letzten Jahr. Die Spitzen von Asparagus officinalis sind bereits erhältlich, doch schwanken die Preise noch gewaltig. Das dürfte den Liebhabern dieser uralten Kulturpflanze, die bereits Pharao Echnaton und seine Frau Nofretete zur „Götterspeise“ erhoben hatten, ziemlich egal sein. Echte Spargelfans sind hart im Nehmen, wenn es zur Rechnung kommt…

Dass „officinalis“ im lateinischen Namen des Spargels kommt nicht von ungefähr – das edle Stangengemüse ist enorm gesund. Ein ganzes Pfund hat nur 65 Kalorien, dafür aber Ballaststoffe und eine Mischung aus Aspariginsäure, Kaliumsalzen und ätherischen Ölen, die in der Kombination die Niere ankurbeln und helfen, den Körper mal so richtig durchzuspülen. Dazu kommen jede Menge Vitamine und schon versteht man, warum der Apothekenbegriff „officinalis“ an den Asparagus kam.

Doch leider landet so ziemlich alles, was man in Baden und anderswo zum Spargel serviert, sofort auf den Hüften. Wiener Schnitzel, Pfannkuchen, gekochter Schinken, Sauce Hollandaise, zerlassene Butter… das ist es, was in der Spargelzeit anschlägt…

Die Preise sind nur schwer vergleichbar, variieren natürlich nach Qualität, Größe, Herkunft (der frühe Spargel kommt vor allem aus Baden und dem bayrischen Schrobenhausen, eben von dort, wo es seit Wochen so frühlingshaft warm ist) und funktionieren nicht einmal nach miteinander vergleichbaren Größen. So kostet online Spargel der Handelsklasse (HKL) 1 ab 7,30 € für 720 Gramm geschälter Stangen, während anderswo das geschälte Kilo 13 € kostet. Was dann schon einen gepflegten Dreisatz im Kopf erfordert, um zu ermitteln, welcher „günstiger“ ist. Immerhin – das sind Kilopreise wie für ein mehr als anständiges Steak…

Jetzt heißt es den Spargelbauern in der Regio die Daumen zu drücken, dass das Wetter noch ein wenig so bleibt, denn die Königin der Gemüse ist von launischem Wesen und wenn es ihr zu kalt wird, dann bleibt sie eben im Boden und strebt nicht nach oben gen Sonne. Wie letztes Jahr, als ein Teil der Ernte ausfiel, da es einfach zu kalt war. Bis in den Juni.

Aber erstmal – bon appétit, bien sûr!

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