Start der Weinlese im Elsass

Geringere Erträge und gespanntes Warten auf die Witterungsbedingungen in der Endphase der Reifung der Trauben – für den Jahrgang 2019 ist noch vieles möglich.

Hier geht es ab heute wieder ums Eingemachte... Foto: Florival fr / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – Heute startet die Weinlese im Elsass, allerdings nur für die Rebsorten, die für den berühmten „Crémant“ verwendet werden – der Beginn der „normalen“ Weinlese ist um den 12. September herum terminiert und die letzten Tage vor der Lese könnten noch einmal einen großen Einfluss auf die Qualität des Jahrgangs 2019 haben, wobei bereits jetzt klar ist, dass der Ertrag in diesem Jahr deutlich unter dem des Vorjahres liegen wird. Für die Winzer im Elsass, ebenso wie für ihre Kollegen in Baden, beginnen nun sehr spannende Tage.

Die seltsamen Klimabedingungen mit sommerlichen Temperaturen, die weit oberhalb des Normalen lagen, sind speziell der Gewürztraminer und die im Elsass angebauten Burgundersorten betroffen – an den Rebstöcken sind die Trauben deutlich kleiner und das schmälert natürlich den Ertrag. In den nächsten Tagen wäre ein Altweibersommer zuträglich – mit kühlen Nächten und warmen Tagen, wobei die Temperaturen auch nicht zu hoch sein sollten, denn ansonsten drohen Spätsommergewitter, die den ohnehin schon geschmälerten Ertrag weiter senken könnten. Allerdings sagen die Winzer, dass die kleineren Trauben von sehr guter Qualität seien – und eine gute bis sehr gute Qualität könnte die wetterbedingten Ertragsverluste zumindest teilweise kompensieren.

Auf der deutschen Seite, am Bodensee, weist der bereits jetzt erreichte Öchslegrad von 66 auf eine sehr hohe Qualität des Jahrgangs 2019 hin – die jetzt, in den letzten Tagen noch einmal richtig „geboostet“ werden könnte, was im Elsass ebenfalls der Fall ist. Dennoch wird man nicht umhin kommen, sich grundsätzliche Gedanken zu machen, wie man künftig mit den Auswirkungen des Klimawandels umgehen kann. Hitzeperioden mit Rekordtemperaturen und neue Wetterphänomene wie Tornados, die bislang in unseren Breitengraden keine große Rolle spielten, stellen eine echte Gefahr für die Winzer dar, deren Beruf für die ganze Region am Oberrhein nicht nur wirtschaftlich wichtig, sondern sogar identitätsstiftend ist.

Drücken wir also den Winzern auf beiden Seiten des Rheins die Daumen, dass die Witterungsbedingungen in den entscheidenden Tagen vor der Lese optimal sind und dass 2019 wieder einmal ein Top-Jahrgang wird!

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