Taxiabenteuer in Straßburg

In Straßburg, wie in anderen Städten, nutzen immer mehr Menschen den alternativen Taxiservice „Uber“. Und dafür gibt es gute Gründe...

Taxi oder Uber - in Straßburg fällt die Entscheidung nicht schwer... Foto: Pierre Rudloff / Wikimedia Commons / PD

(KL) – Die Streikwelle in Frankreich führt zu ärgerlichen Dingen. Wie beispielsweise eine Rückfahrt von Paris nach Straßburg in einem Fernreisebus, der gute acht Stunden für die Fahrt braucht. Zu einem wirklich günstigen Preis. 18 €. Da kann man nicht meckern. Und siehe da, die Fahrt verläuft gut, abgesehen von den üblichen Staus auf dem Boulevard Périphérique in Paris. Den größten Teil der Verspätung holt der Fahrer auf. Doch das eigentliche Abenteuer beginnt dann bei der Ankunft in Straßburg, gegen 1:30 Uhr morgens.

Am Busbahnhof am Straßburger Sternenplatz steht, dankenswerterweise, ein Taxi. Eines dieser Taxis, die eine Doppelnummer tragen. Also ein richtig offizielles Taxi. Angesichts des Gepäcks eine wirklich gute Sache.

Nun habe ich das Glück (oder Pech) in unmittelbarer Nähe eines Luxushotels zu wohnen und als ich dem Fahrer die Adresse mitteile, geht ein Leuchten durch sein Gesicht. „Ah, das große Hotel!“. Das klingt nach reicher Kundschaft. Doch nun kommt mein entscheidender Satz: „Nein, nicht das große Hotel. Ich wohne da.“ Das ist die Nachricht – bitte keine Stadtrundfahrt. Ich lebe in Straßburg. Ich kenne den kürzesten Weg vom Sternenplatz zu mir nach Hause.

Doch mein Fahrer scheint das nicht richtig wahrgenommen zu haben, denn er rast los in Richtung Autobahn. „Wo fahren Sie denn lang?“, frage ich den Fahrer, der prompt antwortet, dass er den kürzesten Weg für mich gewählt habe. Blöd nur, dass ich den kürzesten Weg kenne.

„Warum fahren Sie nicht am Bahnhof vorbei?“, will ich wissen, „das spart den halben Weg!“ Doch meine präzisen Ortskenntnisse scheinen Y., so heißt mein Fahrer, nicht weiter zu beeindrucken. „Da ist immer viel Verkehr“, entgegnet er fröhlich. „Klar“, antworte ich, „vor allem nachts um 1:30 Uhr…“: „Ja“, sagt Y., „und dann die vielen Baustellen…“. „Klar“, entgegne ich, „vor allem nachts um 1:30 Uhr…“. Ironie scheint Y.s Stärke nicht zu sein.

Als wir schließlich ankommen, zeigt der Taxameter stolze 18 €. Ohne Y.s Extratour hätte der normale Fahrpreis zwischen 10 und 12 € gelegen. Und so kostet eine Innenstadtfahrt durch das nächtliche Straßburg genau so viel wie die Fahrt von Paris nach Straßburg. Y. ist sichtlich enttäuscht, dass ich ihm kein Trinkgeld gebe. „Wissen Sie“, sagt er gekränkt, „ich komme auch aus Straßburg…“ Was seine Extratour noch unverschämter macht. „Wissen Sie“, gebe ich ihm zum Abschied mit auf den Weg, „sie Taxifahrer ärgern sich über Menschen, die lieber mit Uber fahren. Aber sie liefern uns ja selbst den Grund dafür. Das nächste Mal werde ich auch mit Uber fahren.“

Hoffentlich findet Y. keine Touristen mehr, um diese über den Tisch zu ziehen. Wenn die Taxifahrer nicht schleunigst die Zeichen der Zeit erkennen, werden sie schneller aus den Städten verschwinden, als sie das für möglich halten. Denn diese Art der Beutelschneiderei trägt nicht zu einem positiven Bild der Stadt bei… Und am Ende bleibt die Frage, ob die „13“ eine Glücks- oder Unglückszahl ist…

1 Kommentar zu Taxiabenteuer in Straßburg

  1. Yveline MOEGLEN // 23. Mai 2018 um 0:46 // Antworten

    Effectivement les taxis à STRASBOURG font tout pour perdre des clients.
    la solution UBER reste la meilleure !

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