31. Oktober – ein überflüssiger „Feiertag“… Hallo, Wien!

In Zeiten, in denen die Welt vor allen möglichen Gefahren zittert, ist Halloween eigentlich eher ein kommerzielles Ärgernis als ein Fest. Immerhin - es gibt Kürbissuppe satt!

Heute Nacht sind wieder jede Menge Monster, Hexen und andere unangenehme Zeitgenossen unterwegs... Foto: MesserWoland / Wikimedia Commons / PD

(PP) – Dass Halloween eigentlich ein irisches Fest ist, das von irischen Einwanderern in den USA überhaupt erst groß gemacht wurde, ist weithin bekannt. Ebenso bekannt ist, dass der Name vom englischen „All Hallows Eve“ kommt, also dem Abend vor Allerheiligen. Dass es bei diesem Rest etwas rauer zugeht, liegt möglicherweise an den keltisch-heidischen Wurzeln dieses Fests, das Forscher bis auf das keltische „Samhain-Fest“ zurückführen.

Am Abend des 31. Oktober ziehen also die großen und kleineren Kinder der Welt durch die Viertel, klingeln und fordern mit dem Satz „Süßes oder Saueres“ die Herausgabe von Süßigkeiten ein. Wer sich dieser Aufforderung widersetzt, muss damit rechnen, dass es Streiche setzt. Warum auch nicht.

In unseren Breitengraden, in denen Halloween ein Importartikel ist, geht es vor allem um den Kommerz und darum, die Konsumlücke zwischen dem Ende der Sommerferien und dem weihnachtlichen Kaufrausch zu füllen. Denn mittlerweile kann man rund um Halloween nicht nur jede Menge in kleinen Portionen verkaufte Süßigkeiten zum Weiterverkauf erstehen, sondern auch aufwändige Kostüme, Schminkfarben und alles mögliche andere Zeug, mit dem man seinen Mitmenschen Angst einjagen kann.

In Frankreich nimmt man das im Moment wohl etwas zu ernst, denn es häufen sich die Berichte, nach denen als Clowns verkleidete Zeitgenossen die Straßen unsicher machen und der Aufforderung „Süßes oder Saures“ durch den Diebstahl von Handys, Geld oder einfach das Verprügeln von Passanten Ausdruck verleihen.

Und irgendwie ist Halloween in diesem Jahr etwas unpassend. Es sei denn, man verkleidet sich als Neonazi-Hooligan – mit so einer Verkleidung dürfte sich die Tüte schnell mit Süßigkeiten füllen. Auch ein großer Renner in diesem Jahr: die Verkleidung als IS-Terrorist. Witzig die Attrappen von Sprengstoffgürteln, die den Träger zu der leicht abgewandelten Form „Süßes oder Selbstmordanschlag“ berechtigen. Beide Verkleidungen haben den Vorteil, relativ einfach umzusetzen zu sein. Eine Lederjacke mit hübschem „HoGeSa“-Emblem ist schnell angefertigt, für die IS-Montur reichen ein paar schwarze Laken und ein Palästinensertuch. Dazu ein langes Küchenmesser und fertig ist der kleine IS-Terrorist.

Angesichts der Aggressivität auf den Straßen der Welt sollte man allerdings kleinen Kindern den Ausgang am Abend des 31. Oktober eher verbieten – oder sie begleiten. Denn wenn die lieben Kleinen auf der Jagd nach dem Stoff, der Zahnärzte glücklich und reich macht, mit Gruppen von Hooligans oder anderen eher heftigen Zeitgenossen zusammen treffen, weiß man nicht, was dabei herauskommt. Denn die Konkurrenz für die besten Süßigkeiten dürfte rüde sein.

Ansonsten finden heute Abend überall Party statt, bei denen man sich gegenseitig Angst macht und dabei viel Spaß hat. Während all diejenigen, die keine Lust auf Klingelterror am Vorabend zu Allerheiligen haben, vermutlich einfach die Klingel abstellen. Und die Süßigkeiten selber aufessen. Allen anderen – have fun!

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