Ab jetzt nur noch Biontech/Pfizer

Immer 'rein damit, aber nur, wenn der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist... Foto: Tim Reckmann from Hamm, Germany / Wikimedia Commons / CC-BY 2.0

(KL) – Langsam versteht man, warum die Europäische Kommission aus ihren Verträgen mit Biontech/Pfizer ein europäisches Staatsgeheimnis gemacht hat. Nicht einmal die Europaabgeordneten durften die Verträge einsehen und die wenigen Seiten, die neugierige Abgeordnete zu Gesicht bekamen, waren bis auf wenige Wörter geschwärzt. Offensichtlich hat die EU-Kommission mit Biontch/Pfizer eine Art Exklusiv-Vertrag abgeschlossen, der für die Mitgliedsstaaten, die nicht einmal den Inhalt dieses Vertrags kennen dürfen, bindend ist. Denn ab sofort und für die nächsten Covid-Varianten müssen Impfwillige, die ein anderes Vakzin als das von Biontech/Pfizer haben möchten, dies aus eigener Tasche bezahlen, während die Kosten für eine Impfung mit Biontech/Pfizer nach wie vor übernommen werden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, liess die Katze aus dem Sack. Laut seiner Aussage ist Deutschland verpflichtet, in diesem Jahr 17,5 Millionen und 2024/25 jeweils 15 Millionen Impfdosen von Biontech/Pfizer zu kaufen. Ärgerlich für die Apotheker ist, dass der auf die neuen Varianten angepasste Impfstoff weiterhin in Behältern mit jeweils 6 Dosen geliefert wird, was die Apotheker vor einen administrativen „Overkill“ stellt, denn ein einmal geöffneter Behälter muss innerhalb von wenigen Stunden komplett verbraucht werden, da der Impfstoff ansonsten unbrauchbar wird. Das bedeutet eine komplizierte Planung, das Führen von Wartelisten impfwilliger Menschen und eine hohe Flexibilität, wenn diesen Menschen mitgeteilt wird, dass sie sich innerhalb kürzester Zeit zur Impfung einfinden müssen. Ansonsten wandert der nicht verbrauchte Impfstoff in den Müll. Biontech/Pfizer dürfte das egal sein, denn verkauft ist verkauft.

Auf welcher wissenschaftlichen Grundlage die EU-Kommission Biontech/Pfizer eine Art Monopol spendiert hat und warum Moderna oder Astrazeneca plötzlich aus dem Rennen sind, ist unklar. Waren deren Impfstoffe am Ende doch nicht gut genug? Gibt es finanzielle Absprachen bei diesen Milliarden-Deals, bei denen nicht nur die Patienten profitieren? Die völlige Intransparenz der EU-Kommission dürfte einmal mehr Ausgangspunkt für Theorien aller Art bieten, deren Entstehen einzig und alleine an der Geheimnistuerei der EU-Kommission liegt.

Dieser völlige Mangel an Transparenz wird die ohnehin schon stark abgeflachte Impfbereitschaft der Menschen nur noch weiter senken. All diejenigen, die während der ersten Covid-Wellen mit Moderna oder Astrazeneca geimpft wurden, müssen sich ja heute die Frage stellen, was mit „ihren“ Impfstoffen nicht in Ordnung war, wenn jetzt europaweit nur noch Biontech/Pfizer verwendet wird. Dass in einer solchen Situation kaum jemand auf die Idee kommen wird, selbst für eine Impfung mit einem Impfstoff zu bezahlen, der von der EU-Kommission nicht mehr für gut genug befunden wird, dürfte klar sein.

Nun gut, jetzt also nur noch Biontech/Pfizer und das in allen EU-Mitgliedsstaaten. Genaueres über die Verträge zwischen der EU-Kommission und Biontech/Pfizer werden wir nie erfahren, also glauben wir jetzt mal ganz fest daran, dass es dort weder Absprachen, noch Bestechungsgelder, noch anderweitige Vorteile für diejenigen gab und gibt, die im Namen der EU diese höchst geheimen Verträge abgeschlossen haben. Viel mehr, als an das Gute im Menschen zu glauben, bleibt einem ohnehin nicht übrig…