Das Departement Moselle steht kurz vor der Grenzschließung

Es ist passiert, was viele befürchtet hatten - das Robert-Koch-Institut (RKI) hat das ostfranzösische Departement Moselle als Hochrisikozone mit starker Präsenz von Varianten eingestuft.

Genau das will man eigentlich vermeiden - aber ob das noch gelingt? Foto: Bibliothèque Nationale de Nancy, P-FG-CP-00558 / Wikimedia Commons / PD

(KL) – Damit musste man leider rechnen. Das RKI hat das Departement Moselle als „Hochrisikozone mit starker Präsenz von Varianten“ (Niveau 3) eingestuft. Laut der Corona-Verordnung des Bundes müssen nun eigentlich sehr harte Maßnahmen an der Grenze greifen und auch damit muss man nun leider rechnen. Die Politik arbeitet fieberhaft an Lösungen, um den rund 16.000 Berufspendlern, die täglich aus dem Departement nach Deutschland zum Arbeiten fahren, das tägliche Vorlegen eines frischen und vor allem negativen Covid-Tests zu ersparen. Aber ob das klappt?

Die Lage im Departement Moselle ist in der Tat kritisch. Mit einer Inzidenz von 315 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner / Woche, wobei rund 60 % der Neuinfektionen auf die „südafrikanische Variante“ entfallen, blieb dem RKI gar nichts anderes übrig, als das Departement zur „Hochrisikozone mit starker Präsenz von Varianten“ – das ist die dritte und höchste Stufe der Risikozonen, die eigentlich sofort ganz strikte Maßnahmen zur Eindämmung des Virus zur Folge haben muss. Doch nach den schlechten Erfahrungen des letzten Frühjahrs mit Grenzschließungen will man nun alles daransetzen, das irgendwie anders zu organisieren.

Bemerkenswert ist bereits, dass das RKI diese Einstufung nicht für die gesamte Region Grand Est vorgenommen hat, was auch die elsässischen Departements betroffen hätte (in denen die Inzidenz wesentlich geringer ist als im Departement Moselle: Bas-Rhin 168; Haut-Rhin 103). Doch was die Grenze zwischen dem Departement Moselle und dem Saarland und Rheinland-Pfalz angeht, sieht es im Moment schwierig aus.

Anfang der Woche werden die verantwortlichen Politiker von beiden Seiten der Grenze diskutieren, wie die Situation zu handhaben ist. Die Lage an der deutsch-französischen Grenze zwischen dem Departement Moselle und dem Saarland und Rheinland-Pfalz soll nicht so gemanagt werden wie an der Grenze zur Tschechischen Republik oder Tirol. Doch auch, wenn man unbedingt eine Schließung der Grenze vermeiden will, so stehen die Aussichten nicht besonders gut, dass dies auch gelingt. Denn die Ausbreitung der verschiedenen, aggressiven Varianten MUSS gestoppt werden. In der Zwischenweit kann man nur hoffen, dass sich diese Varianten nicht weiter in Richtung Osten bewegen und auch den Rest der Region Grand Est betreffen. So oder so – einfacher wird die Lage gerade nicht und bevor man weiter über Lockerungs-Szenarien und Urlaubsreisen phantasiert, sollte man vielleicht zuerst eine echte europäische Strategie zur Bekämpfung dieses Virus auf den Weg bringen.

2 Kommentare zu Das Departement Moselle steht kurz vor der Grenzschließung

  1. Das Bild passt nicht zum Thema.

Hinterlasse einen Kommentar zu admin Antworten abbrechen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste