Die Ferienregion Schwarzwald/Ortenau auf der Offerta in Karlsruhe

Der Tourismus am Oberrhein ist weiterhin nach dem Motto „Jeder für sich“ unterwegs. Eigentlich schade, denn gemeinsam könnte man international viel mehr erreichen.

Klar, die Ortenau ist ein wunderschönes Fleckchen Erde - doch ein deutsch-französisches Tourismusangebot wäre auch nicht schlecht. Foto: WRO

(KL) – Die Ferienregion Schwarzwald-Ortenau präsentiert sich stolz auf der Endverbrauchermesse Offerta in Karlsruhe. „Mit fünf Michelin-Sternen, mehr als zehn Genießer- und Erlebnispfaden und vier Nationalparkgemeinden hat die Ortenau dem Gast sehr viel zu bieten“, so Christian Leser von der Wirtschaftsregion Offenburg/Ortenau (WRO), die den Gesamtauftritt organisiert und finanziert. Mehr als fünfzig Partner aus der Ortenau sind unter dem Slogan „Von allem das Beste“ in Karlsruhe für die Ortenau dabei.

Klar, das touristische Angebot in der Regio ist für alle großartig, die Landschaft und Genießerfreuden miteinander verbinden wollen, beispielsweise auf den „Ortenauer Genießerpfaden“. Diese führen durch die attraktiven Landschaften der Ortenau und sind als Halbtages- oder Tagestouren angelegt. Wie das „Durbacher Weinpanorama“, der „Hausacher Bergsteig“, der „Schwarzwaldsteig“ in Bad Peterstal-Griesbach , der „Karlsruher Grat“ in Ottenhöfen (wo man auch die schönsten Mühlen Deutschlands bewundern kann), der „Mummelsee-Hornisgrindepfad“ bei Seebach und nicht zuletzt die „Alde Gott Panoramarunde“ in Sasbachwalden.

Alles klasse. Ebenso wie die vielen weiteren Highlights, mit denen die Ortenau auf dieser Messe auftrumpfen wird. Ortenauer Bier, Ortenauer Wein, regionale Erzeuger und Produkte werden aus dem, „Ortenauer Genussmarkt“ einen Publikumsmagneten auf dieser Messe machen.

Aber – diese Präsenz von Teilregionen des Oberrheins auf solchen Tourismus-Messen zeigt auch immer wieder auf, wie begrenzt doch die grenzüberschreitende Kooperation am Oberrhein noch ist. Wenn es darum geht, Touristen in die Region zu locken, herrscht nach wie vor eine Kirchturmmentalität am Oberrhein. Denn eigentlich würde man sich ja wünschen, dass bei solchen Messen gemeinsame, deutsch-französische Angebote kommuniziert werden, von denen der Tourismus auf beiden Rheinufern nur profitieren könnte.

Verschiedene private Anbieter haben das längst erkannt und setzen die deutsch-französischen Realitäten am Oberrhein einfach kommerziell um. So besuchen die Gäste einiger Kreuzfahrtlinien auf dem Rhein völlig selbstverständlich Ziele in Breisach, Straßburg oder Kehl, also auf beiden Rheinufern, während die Tourismus-Profis in Baden und dem Elsass weiterhin versuchen, nur ihre Teilregionen zu vermarkten.

Dies ist aus mehreren Gründen schade. Zum Einen wird hier eine Gelegenheit verpasst, sich gut sichtbar und auch international als eine gemeinsame Region zu präsentieren, eben als die Tourismusregion Oberrhein. Dazu verursacht die Vermarktung kleiner und kleinster Unterregionen überflüssige Mehrkosten – dadurch, dass alle auf kleiner Ebene das Gleiche machen, fehlen die Mittel, um größer angelegt zusammen tätig zu werden.

Angesichts des Umstands, dass private Anbieter mit einer gemeinsamen Vermarktung von touristischen Highlights am Oberrhein gute Erfahrungen machen, sollten sich die Touristiker einmal überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, den Oberrhein als Ganzes zu bewerben. Denn als solches empfinden die Menschen, die hier leben, ihre Region.

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