Die französische Polizei nimmt potentielle Terroristen fest

In Straßburg und Marseille hat die Polizei insgesamt sieben Verdächtige festgenommen, die offenbar einen Anschlag in Frankreich planten.

An diesen Anblick rund um den Weihnachtsmarkt in Strassburg wird man sich auch dieses Jahr gewöhnen müssen. Foto: Claude Truong-Ngoc / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat die Polizei vier potentielle Terroristen in den beiden Problemvierteln Meinau und Neuhof in Straßburg festgenommen, die nach Auskunft der Polizei einen Anschlag irgendwo in Frankreich geplant hatten. Weitere Verhaftungen im gleichen Zusammenhang gab es auch in Marseille. Und nun hoffen alle, dass diese Verhaftungen durch die Sondereinheit DSGI den Weihnachtsmarkt in Straßburg sicher machen.

Bereits im Jahr 2000 wurde ein Attentat auf diesen hoch symbolischen Weihnachtsmarkt durch die Verhaftung von Terroristen verhindert – denn Straßburg ist für Terroristen nach wie vor ein interessantes Ziel. Der älteste Weihnachtsmarkt der Welt ist einerseits ein wichtiges Symbol für die christliche Glaubensgemeinschaft und die Europahauptstadt Straßburg trägt ebenfalls eine Symbolik, die islamistischen Terroristen als ein „lohnenswertes“ Ziel vorkommen muss.

Als gestern Innenminister Bernard Cazeneuve vor die Presse trat und mitteilte, dass ein Anschlag verhindert wurde, erklärte er, dass diese Festnahmen das Ergebnis einer acht Monate langen Ermittlung waren. Und diese Festnahmen von insgesamt sieben Personen im Alter von 29 bis 37 Jahren aus Frankreich, Marokko und Afghanistan zeigen, dass die Gefährdung Frankreichs durch den Terrorismus immer noch sehr konkret ist.

Die Sicherheitsmaßnahmen rund um den Weihnachtsmarkt wurden, ebenso wie unmittelbar nach den Attentaten von Paris 2015, deutlich erhöht. Und dennoch ist die Anspannung zu spüren. Denn jeder weiß, dass es die Sicherheit zu 100 % nicht gibt und die Tatsache, dass erneut offenbar ein Attentat verhindert wurde, sagt noch nichts darüber aus, ob andere Gruppen eventuell ebenfalls Anschläge planen.

Nach wie vor ist die Stadt Straßburg fest entschlossen, den Weihnachtsmarkt wie geplant stattfinden zu lassen. Und somit wird der Besuch von solchen Veranstaltungen immer mehr zum politischen und gesellschaftlichen Statement – „wir lassen uns unser Leben nicht von Wahnsinnigen diktieren!“. Die Angst wird uns auch in Zukunft begleiten.

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