Donald, Theresa und Emmanuel – die Troika des Kriegs

Die „europäischen Reformen“ des französischen Präsidenten ähneln seiner Strategie in Frankreich. Erstmal alles zerschlagen und dann schauen, was dabei herauskommt.

Zusammen mit ihrer neuen besten Freundin Theresa May werden es die beiden schon schaffen, die Welt in den nächsten Weltkrieg zu stürzen. Foto: US Embassy France / Wikimedia Commons / PD

(KL) – Die USA, Großbritannien und Frankreich haben also einen „gezielten, einmaligen“ Schlag gegen das syrische Regime ausgeführt, aufgrund der Annahme, dass Bachar Al-Assad für den Giftgas-Angriff in Duma verantwortlich ist. Wie so oft gibt es keine stichhaltigen Beweise dafür, wer das Giftgas tatsächlich eingesetzt hat, doch mangelnde Beweise haben den Westen noch nie davon abgehalten, den Mittleren Osten zu bombardieren. Abgesehen davon, dass die Kriegstreiber Trump, May und Macron gerade dabei sind, die Welt in den III. Weltkrieg zu führen, zerbröselt Emmanuel Macron bei diesem Prozess auch gleich noch die Europäische Union. Vermutlich, um das zu wiederholen, was auch in Frankreich gut geklappt und ihm die Machtergreifung ermöglicht hat – alles zerschlagen und schauen, was man mit den Resten anfängt.

Die Koalition, die so mutig in der Nacht Ziele in Damaskus bombardiert hat und offen die Auseinandersetzung mit Vladimir Putin sucht, hat es in sich. Die USA des Politclowns Donald Trump, die wahnsinnige Theresa May, die gerade Großbritannien mehr Schaden zufügt als die letzten fünf Invasionen der Insel zusammen und – Emmanuel Macron. Toll. Europa wurde nicht konsultiert, sondern wird, wie Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian am Rande einer Pressekonferenz am Samstag erwähnte, am Montag informiert werden. Frankreich tut sich also mit Brexit-Großbritannien und einem US-Politclown zusammen, um mit dem Feuer zu spielen. Und ganz nebenher zeigt Macron, dass er Brexit-Theresa näher steht als dem Rest Europas. Warum hat sich Frankreich nicht mit den europäischen Partnern abgestimmt? Wo ist Federica Mogherini, die „EU-Außenministerin“? Warum gibt es zu einer so wichtigen Frage wie dem Auslösen des III. Weltkriegs keine Abstimmung mit den europäischen Partnern?

Emmanuel Macrons Erfolgsrezept ist die Missachtung anderer. Innenpolitisch reiht er verbale Attacke an verbale Attacke, wenn es darum geht, weniger begüterte Landsleute noch ein wenig schlechter zu stellen, außenpolitisch zeigt er der Europäischen Union gerne den politischen Mittelfinger. Und die Franzosen? Die sind begeistert. Nach den Präsidenten Sarkozy und Hollande, die Gegenstand des Spotts der Welt waren, sonnt man sich in der neuen Wichtigkeit. „Ja, der macht wenigstens was“, hört man in den französischen Bistros, „Frankreich ist wieder wer!“ Sätze, die man 1934 auch auf dem Kurfürstendamm in Berlin hören konnte.

Seltsam ist nur, dass Macron, der eigentlich angetreten war, Europa zu reformieren, nun offenbar beschlossen hat, Europa dann doch lieber in die Tonne zu treten und stattdessen mit zwei der wohl seltsamsten Politiker der letzten Jahre gemeinsame Sache zu machen – Donald Trump und Theresa May. Wenn das die neue politische Orientierung Frankreichs ist, kann Europa einpacken.

Geschichte wiederholt sich. Trump, May und Macron, unterstützt von ihren Kollegen Erdogan und Putin, führen die Welt gerade ganz nah an den Beginn des III. Weltkriegs, bei dem man sich fragt, ob er nicht schon angefangen hat.

Und so kommt es, wie es immer kommt. Eine Handvoll Profilneurotiker stürzt die Welt in den Krieg und wenn dieser vorbei ist, wird man die Millionen Toten zählen und sich gegenseitig versprechen, dass so etwas nie wieder vorkommen darf. Macron hat mit seiner Aktion mit den USA und Großbritannien den europäischen Boden verlassen und damit jede Legitimierung verloren, sich weiter als europäischer Reformator aufzuspielen. Ab sofort weiß man in Europa, was man von Macron zu halten hat – viel Abstand.

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