Noch Fragen zum Klimawandel?

Man muss kein Klimaforscher sein um festzustellen, dass das Klima gerade umkippt. Nie dagewesenen Hitzerekorde, seltsame Wetterphänomene und niemand kann sagen, wie es weitergeht.

Auf immer mehr griechischen Inseln brechen Brände aus... Foto: Sthivaios / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Rund um das Mittelmeer leiden die Menschen noch mindestens bis Donnerstag unter den höchsten Temperaturen, die jemals aufgezeichnet wurden. In Griechenland muss die Insel Rhodos teilweise evakuiert werden, auf Korfu breiten sich die Waldbrände aus, in Spanien und Portugal pfeifen die Menschen auf dem letzten Loch vor Hitze, in Italien schwankt das Wetter zwischen Hitzerekorden und Unwettern gigantischen Ausmaßes – das Klima spiel verrückt und das Management dieser Hitzewellen ist ziemlich inexistent.

In Deutschland fordert Superminister Robert Habeck die Gemeinden auf, entsprechende Pläne zu entwickeln und Präventiv-Maßnahmen zu ergreifen, umfangreiche Analysen der Ist-Situation zu erstellen und dann die Pläne umzusetzen. Welche Mitarbeiter das tun sollen und wer das Ganze finanzieren soll, steht in den Sternen.

Dass solche Klimaextreme Menschen töten und riesige Schäden verursachen, ist natürlich weniger spannend als der Ukraine-Krieg, in dem sich die handelnden Politiker immer wieder publicityträchtig fotografieren lassen können. Damit dieser Krieg auch möglichst lange dauert, stellen wir gerne Milliarden und noch mehr Milliarden bereit – aber für den Schutz der Bevölkerung vor den extremen Witterungsbedingungen reicht es dann eben leider nicht mehr. Die Aussage von Robert Habeck, dass sich die Gemeinden eben selbst zu kümmern haben, könnte man auch als „Sehr zu, wie ihr klarkommt“ übersetzen.

Nur – dieser Klimawandel ist kein „gottgegebenes“ Phänomen, sondern weitestgehend vom Menschen selbst verursacht. Oder besser gesagt, von einigen Menschen, die sich dabei eine goldene Nase verdienen, obwohl sie bereits mehr als genug Geld besitzen. Doch da diese wenigen Menschen die besten Lobbys haben und im Hintergrund die Fäden ziehen, lässt man sie eben schalten und walten und kriminalisiert stattdessen lieber „Klima-Kleber“, denen man mit Schnappatmung vorwirft, so etwas wie einen Klimakonsens zu verhindern.

Doch mit ihren COPs und Klimagipfeln, bei denen groβmäulig Ziele definiert werden, um deren Umsetzung sich die nächsten Generationen kümmern sollen, beeindrucken diese Polit-Clowns niemanden mehr. Doch breitet sich immer mehr ein übler Fatalismus aus, der manchmal schon das Zynische streift. Viele Menschen haben verstanden, dass die Menschheit in zentralen Bereichen den „Point of no return“ längst überschritten hat und dass diese Entwicklungen nicht mehr zu stoppen sind. Schade, dass man nur diejenigen zur Rechenschaft zieht, die gegen diese Entwicklungen protestieren, nicht aber diejenigen, die sie zu verantworten haben.

Was die Menschen rund ums Mittelmeer gerade erdulden müssen, ist heftig. Und dass die EU nicht dort eingreift, wo die Menschen dringend Hilfe brauchen, ist eigentlich auch nicht mehr überraschend. Sondern ein Trauerspiel.

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