Straßburg – Einkaufen, bis der Arzt kommt…

In den letzten beiden Jahren hat der Einzelhandel heftig gelitten. Damit er sich dieses Jahr etwas erholen kann, ist die Adventszeit mit dem Weihnachtsmarkt eine einzige XXL-Einkaufs-Rallye.

Weihnachten und Einkaufen - in Stockholm wie in Strasbourg! Foto: dronepicr / Wikimedia Commons / CC-BY 2.0

(KL) – Die Stadt Straßburg putzt sich gerade für ihren traditionellen Weihnachtsmarkt heraus, ein Stückchen Normalität in unnormalen Zeiten, bei denen es dann auch egal ist, ob im Januar die Covid-Inzidenz über 1000 klettert. Hauptsache, erstmal ein schönes Weihnachtsfest. Und damit es gleich doppelt schön wird, sind sämtliche Sonntage vor Weihnachten Einkaufs-Sonntage. Ob das zu einem Zeitpunkt, zu dem überall in Europa die nächste „Welle“ durch die Länder rauscht, genau die richtige Strategie ist, wird sich danach zeigen.

Die Entscheidung, dass die Geschäfte an den Advents-Sonntagen öffnen dürfen, lag bei der Präfektin. Und die entschied wie folgt: Die Geschäfte im Elsass dürfen an den Sonntagen am 28. November und 5. Dezember von 13 bis 19 Uhr öffnen, an den Sonntagen am 12. und 19. Dezember jeweils von 10 bis 19 Uhr. Warum es an den ersten beiden Adventssonntagen drei Stunden weniger sind, das weiß wohl nur die Präfektin, aber immerhin, der Einzelhandel ist’s zufrieden und wartet auf die urbane und rurale Kundschaft.

Weihnachtsmarkt und verkaufsoffene Sonntage – das klingt wie eine Einladung zu Menschenansammlungen und einer massiven Verbreitung des Virus. Obwohl schon wieder neue Alarm-Stufen erreicht werden, wieder neue Maßnahmen verhängt werden, die Zahlen explodieren, so interessiert das dieses Jahr nicht so richtig. Dieses Jahr ist Weihnachten und Einkaufsbummel an den Adventssonntagen. Sei’s drum. Retten wir wenigstens den Einzelhandel, wenn das schon mit der Volksgesundheit nicht klappt…

Für Besucher aus Deutschland, die sich an diesen verkaufsoffenen Sonntagen in den Straßburger Einkaufstrubel stürzen wollen, ein Tipp: Lassen Sie das Auto auf der deutschen Seite stehen, denn in die Innenstadt dürfen Sie ab dem 26. November und dem Beginn des Weihnachtsmarkts ohnehin nicht fahren. Da aber dieses Jahr (bis auf die Haltestelle Broglie) die Tramhaltestellen in der Innenstadt wieder angefahren werden, können Sie einfach mit der Tramlinie D von Kehl in die Europahauptstadt fahren und mitten in der Innenstadt aussteigen. Der Versuch, selbst motorisiert nach Straßburg zu fahren, ist gleichbedeutend mit Stress und davon hatten wir dieses Jahr schon mehr als genug.

Also, viel Spaß beim Shoppen im Elsass in den kommenden Wochen und drücken wir alle zusammen die Daumen, dass wir die neue „Sorglosigkeit“ nicht noch teuer bezahlen werden…

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