Straßburg solidarisch mit der Jüdischen Gemeinde

Bei einer Solidaritäts-Versammlung vor dem Europarat in Straßburg zeigte sich gestern am frühen Abend, dass die Bevölkerung solidarisch mit der jüdischen Gemeinde ist.

Man kann es gar nicht laut genug sagen... Foto: Eurojournalist(e)

(KL) – In Zeiten, in denen Hass und Gewalt die Oberhand über den gesunden Menschenverstand gewonnen haben, ist es geradezu wohltuend zu sehen, dass es noch zahlreiche Menschen gibt, die Werte wie Solidarität groß schreiben. Wie in praktisch allen großen Städten Frankreichs gab es gestern am frühen Abend auch in der Europahauptstadt eine Solidaritäts-Kundgebung mit Israel und gegen den Hamas-Terror.

In der Hilflosigkeit, die wohl jeder und jede angesichts der fürchterlichen Bilder des Hamas-Terrors und der Gräueltaten in Israel empfindet, war es wichtig, dass die Straßburger ihre Solidarität mit der jüdischen Gemeinde offen und würdig demonstrierten. Zahlreiche lokale, regionale und auch nationale Abgeordnete waren gekommen, doch statt Politikeransprachen gab es bewegende Worte aus den Reihen der jüdischen Gemeinde. Eines wurde deutlich – die Menschen in Straßburg stehen zusammen, gerade jetzt, wo zu befürchten steht, dass der Terror der Hamas auch wieder in Europa zuschlägt.

Zwar werden inzwischen auf Anordnung von Innenminister Darmanin jüdische Einrichtungen in ganz Frankreich besonders geschützt, doch kam es seit dem Hamas-Überfall in Israel bereits zu mehreren antisemitischen Zwischenfällen im Land. Die Hamas-Strategie der totalen Konfrontation wird sich nicht auf den Gaza-Streifen und Israel beschränken, und es steht zu befürchten, dass dies nur der Anfang für weitere Zwischenfälle sein wird.

Besorgniserregend sind die pro-palästinensischen Kundgebungen in verschiedenen europäischen Ländern und Städten und diese Kundgebungen zeigen, dass die barbarischen Hamas-Terroristen überall in Europa über ein radikales Unterstützer-Netzwerk verfügen, von dem niemand sagen kann, wann die Mitglieder dieses Netzwerks wieder aktiv werden. Wenige Wochen vor dem Straßburger Weinachtsmarkt, der aufgrund seiner Struktur nur sehr begrenzt gesichert werden kann, sind die Sorgen groß.

Daher war die gezeigte Solidarität mit der jüdischen Gemeinde gestern wichtig. Der für das Konsistorium sprechende Thierry Roos brachte es mit einem Zitat des Innenministers auf den Punkt: „Wer die jüdische Gemeinde angreift, der greift die Republik an!“ In den kommenden Zeiten, in denen noch viel Leid und Schmerz auf die Menschen wartet, ist diese Solidarität unendlich wichtig. In Straßburg stehen die Menschen auf jeden Fall jenseits aller Glaubens- und politischen Grenzen zusammen. Möge das so bleiben.

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