Bei uns hat es auch so angefangen…

Am Wochenende kam es in Straßburg wieder zu Gewaltexzessen der „Gelbwesten“. Erstaunlich, dass es immer noch eine Handvoll Intellektueller gibt; die diese urbanen Terroristen als „edle Wilde“ bejubeln.

"Friedliche Demonstranten" greifen den Bahnhof in Strasbourg an, um gegen "Polizeigewalt" zu demonstrieren... Foto: ScS EJ

(KL) – Die Szene spielte sich am späten Samstagnachmittag in einem Café in der Straßburger Innenstadt ab. Draußen zog gerade der Zug der „Gelbwesten“ vorbei, als zwei der Teilnehmer in gelb in das Café stampften, sich an einem Tisch breitmachten und fröhlich in die Runde grinsten und dabei laut und vernehmlich grunzten, sie seien gerade „vergast“ worden. Unrasiert, schmutzig, vulgär in Erscheinen und Ausdrucksweise. Mit einer latenten Aggressivität. So weit, so schlecht, aber daran hat man sich ja schon fast gewöhnt.

An den übrigens Tischen senkte man die Blicke und die Gespräche wurden leiser. Es wurde fast still in dem Café. Man hörte nur die beiden „Gelbwesten“ von ihren Heldentaten am Sternenplatz berichten. „Wir haben das Gas abbekommen und die anderen haben wir ordentlich erwischt!“. Die „anderen“, das waren die Polizeikräfte. An den Nachbartischen wird gequält gelächelt. Der Kellner kommt, schüttelt den beiden „Gelbwesten“ die Hand und empfiehlt ihnen, ja nicht aufzugeben. Der Kaffee für die beiden geht aufs Haus.

Die Atmosphäre ist zum Schneiden dick und ganz offenbar haben die Café-Besucher Angst. Angst vor den „Gelbwesten“. Irgendwann stehen diese auf und verlassen das Café wie siegreiche Besatzer, begleitet von ängstlich-anerkennendem Nicken und den besten Wünschen der Café-Besucher, die nur froh sind, dass die beiden abziehen, ohne dass es irgendeinen Ärger gegeben hätte. Doch das Senken des Blicks und der Gespräche, das ist das Akzeptieren der Gewalt, die nun die Straße übernommen hat, wie in der Weimarer Republik.

Seit Jahrzehnten fragen uns unsere französischen Freunde, wie es sein konnte, dass die deutsche Bevölkerung schweigend zusehen konnte, wie die Nazis die Macht übernahmen. Nun erleben es unsere französischen Freunde am eigenen Leib und offenbar reagieren sie wie die Deutschen 1930. Man zieht den Kopf ein, senkt den Blick und schleicht an den Hauswänden entlang, in der Hoffnung, dass einen diese Leute nicht als Ziel ihrer Aggressivität ausmachen. Doch genau dieses Verhalten ist es, das dem dann aufziehenden Faschismus Tür und Tor öffnet.

So weit sind wir also inzwischen im Frankreich der „Gelbwesten“. Jedes Wochenende verbreiten die Überreste dessen, was einmal eine Sozialbewegung war, sich aber inzwischen zum Sammelbecken von rechtsextremen Identitären, linksextremen Verblendeten, Antisemiten, Ausländerhassern, Elsässer Autonomisten und gewaltbereiten Schwachköpfen geworden ist, in den Städten Angst und Schrecken.

Die Polizei setzte am Samstag in Straßburg eher auf Deeskalation, eine eher diskrete Präsenz, bis auf die Plätze, an denen die Demonstranten versuchten, Verwüstungen anzurichten oder öffentliche Gebäude anzugreifen. Ansonsten verfolgte man die Demonstration aus einer gewissen Entfernung, doch die Taktik der Befriedung dieser Demonstrationen erwies sich als Flop. Kaum hatten die „Gelbwesten“ das Gefühl, frei handeln zu können, begingen sie ihre Angriffe.

Nach fast drei Monaten, in denen sich diese Bewegung stark verändert hat, wird der Staat jetzt reagieren müssen. Wenn „Gelbwesten“ durch eine Stadt wie Straßburg ziehen, vor der Synagoge anhalten und dort antisemitische Parolen grölen, dann ist das Ende der Meinungsfreiheit erreicht.

Und das Argument „ja, aber die meisten sind doch friedliche Demonstranten“, ist lächerlich. Diese „friedlichen Demonstranten“ bilden das Umfeld, in dem die urbanen Terroristen, die das Kommando dieser Bewegung übernommen haben, geschützt agieren können und damit werden die „friedlichen Demonstranten“ zu aktiven Komplizen der Extremisten in ihren Reihen.

Der Gipfel des Aktionstags am Samstag war, dass er als „Gedenktag für die Opfer“ verkauft wurde. Ja, diese Bewegung hat inzwischen 11 Todesopfer gefordert – allerdings nicht durch die so lauthals beklagte „Polizeigewalt“, sondern durch die Aktionen an den Verkehrskreiseln – also im Verantwortungsbereich der „Gelbwesten“. Die 11 Todesopfer gehen also auf das Konto der „Gelbwesten“, die genau die Situationen heraufbeschwört haben, die zu diesen Todesfällen geführt haben. Kein einziges der Opfer wurde von Polizeikräften getötet.

Die Demonstranten haben gefordert, dass die Polizei nicht länger Hartgummigeschosse bei den Demonstrationen verwendet. Darüber könnte man reden. Denn sollte die Polizei auf diese Geschosse verzichten, bleibt ihr nur noch eine Option, wenn sie, wie jeden Samstag, von bewaffneten Vermummten angegriffen wird – der Einsatz der Dienstwaffe. Denn keine „Gelbweste“ kann ernsthaft erwarten, dass sich die Polizeikräfte von ihnen widerstandslos abschlachten lassen.

Frankreich sollte nun schnell und entschieden durchgreifen und diese urbane Terrorbewegung stoppen. Man kann nicht einfach zusehen, wie diese Leute mit Gewalt die Städte übernehmen, die Wirtschaft ruinieren, das Image des Landes auf Jahre hinaus ruinieren, extrem teure Polizeieinsätze verursachen und dabei die Erhöhung ihrer Sozialleistungen fordern. Diese „Revolution für mehr Konsum“ nimmt langsam bedrohliche Formen an und sollte jetzt gestoppt werden, bevor die ersten Synagogen in Frankreich brennen. Bei uns hatte es genauso angefangen.

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