Jetzt ist er da

Das Coronavirus Covid-19 ist in unseren Breitengraden angekommen. Alles andere wäre auch eine Überraschung gewesen. Aber wie wird mit dieser Situation umgegangen?

Mit diesem Labortest kann das Covid-19 nachgewiesen werden. Hoffentlich gibt es genug davon... Foto: U.S. Centers for Disease Control / Wikimedia Commons / PD

(KL) – Als wir vor einigen Wochen die Möglichkeit erwähnten, dass das Coronavirus Covid-19 nicht auf Zentralchina begrenzt bleiben, sondern sich weit über China hinaus verbreiten könnte, ernteten wir viel Hohn und Kopfschütteln. Gerne hätten wir uns getäuscht. Gestern wurde der erste Fall in Straßburg bestätigt und auch in Baden-Württemberg gibt es neue Fälle, unter anderem den Chefarzt der Universitätskliniken in Tübingen. Jetzt steht die ganze Welt vor der Frage, wie man mit dieser Situation umgehen soll.

Nach wie vor ist der offizielle Diskurs zur Lage zwiespältig. Während der eine oder andere Politiker wie Armin Laschet vollmundig verkündet, man habe die Lage völlig unter Kontrolle, klingen die Aussagen der Weltgesundheitsorganisation WHO ganz anders. Dort ist man der Ansicht, dass kein einziges Land richtig auf diese Viruswelle vorbereitet ist und dass die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Virus deutlich mehr Menschen betreffen könnte, sehr hoch ist. Ebenso wie die Dunkelziffer der Fälle.

Nach wie vor ist viel zu wenig über das Virus und vor allem dessen Verbreitungswege bekannt. Ebenso ist unklar, wie es um die Mutationsfähigkeit des Covid-19 bestellt ist – all das werden wir erst in ein paar Wochen erfahren. Allerdings weiß man inzwischen, dass die Ausbreitung wesentlich schneller erfolgt als bei den Viren SARS und MERS, allerdings, und das ist die gute Nachricht, ist die Sterblichkeit geringer als bei diesen Viren. Die WHO geht von einer Sterblichkeitsrate von 2,3 % aus, was wenig, aber für die 2,3 % der Betroffenen ein schwacher Trost ist.

Was aber können die Menschen tun, um sich zu schützen? Im Grunde kann man nicht viel mehr tun als das, was bei jeder „normalen“ Grippewelle angeraten wird. Menschenansammlungen meiden, in den Ellenbogen und nicht in die Hand husten, Händeschütteln und Wangenküsse vermeiden und sich bei jeder Gelegenheit die Hände mit Seife waschen. Einen Mundschutz zu tragen schützt vor allem die anderen, ist sicher nicht unsinnig, aber schützt einen selbst kaum gegen eine Infektion.

Natürlich bringt Panik niemanden weiter – insofern heißt es jetzt die weitere Entwicklung zu beobachten und abzuwarten. Und systematisch die Hygiene-Empfehlungen zu befolgen. Mehr kann man gerade nicht tun.

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